Samstag, 10. Januar 2015

Woher bekomme ich Schriftarten und welche passen zusammen?



Jede Schriftart besitzt einen eigenen Charakter, einen eigenen Stil. Schon in der Ausbildung zum Mediengestalter wird einem beigebracht, dass man nie zu viele Schriftarten miteinander kombinieren sollte - das verursacht Unruhe. Doch lehrt die Typografie uns Ruhe zu bewahren? Ich denke nicht. Es darf ausprobiert werden, welche Schrift zu welcher passt und wie viele Schriften verwendet werden könnten, bzw. dürften. Übersichtlichkeit sollte dennoch bewahrt werden. Um eine kleine Hilfestellung zu geben beschreibe ich hier mit Fallbeispielen, welche Schriftarten kombiniert werden können und warum.


Die Adobe Creative Cloud (CC) besitzt, wie ich finde, unzählige Vorteile. Zum einen besitze ich dank der Creative Cloud 20 GB Cloud-Speicher, zum anderen habe ich vollständige Zugriffsrechte auf die Programmpalette der Creative Cloud. Die Creative Cloud bietet neben dem integrierten Market, den Updates und der  Behance-Schnittstelle (zum Hochladen von Arbeiten in ein Online-Portfolio) noch das Adobe Typekit.  


Das Adobe Typekit bietet jedem Adobe Abonnementen eine große Auswahl an frei zur Verfügung stehenden Schriftarten verschiedener Varianten. Die Schriften können nach Klassifikationen, (Sans, Serif, ...) Breite, Höhe, Dicke, Web-Use oder Desktop-Use ausgesucht und ausgewählt werden. Die ausgewählten Schriften werden danach als Verknüpfung in die eigene Cloud hochgeladen und können mit den Adobe Programmen, aber auch von Websites (z.B. Wordpress) benutzt werden.


    




















Das Typekit bietet den Nutzern der Creative Cloud daher eine Vielzahl von Schriftarten. Es werden Fonts angeboten, welche kostenlos von Drittanbietern (DaFont, MyFonts, etc.) heruntergeladen werden können, aber auch hochwertige Schriftarten, wie die Museo oder die Brandon Grotesque, welche in den letzten Jahren deutlich an Bekanntheit gewonnen haben. Diese Fonts stellt Adobe seinen Benutzern kostenlos zur Verfügung. Die einzige Voraussetzung hierfür ist ein Abonnement der Creative Cloud 

Die Programme zu besitzen heißt aber natürlich nicht, dass man sie auch gleich beherrschen kann. Genauso ist das auch mit den Schriftarten. Qualität statt Quantität ist hier die Devise. Man hat durch das Adobe Typekit natürlich die Möglichkeit seine Schriftartensammlung auf schier unbegrenzte Zahl aufzustocken, jedoch weiß man möglicherweise nicht, welche Schriftarten wirklich am besten zueinander passen. Hierfür habe ich einige Beispiele, basierend auf den Typekit, zusammengestellt:



Brandon Grotesque und LTC Bodoni 175

















Die Brandon Grotesque ergänzt sich wunderbar mit Antiqua-Schriften (Serif oder Slab-Serif). Man kann die Kombination einer Grotesque und einer Antiqua mit einem Hell-Dunkel Farbkontrast (Gelb-Blau) vergleichen. Durch die verschiedenen Schnitte der Brandon ist sie vielseitig einsetzbar und steht neben der Antiqua dezent im Hintergrund, unterstreicht aber die filigranen Brücken mit seiner Geometrie und harten Weiche (die Ecken der Brandon sind abgerundet).


Minion Pro und Open Sans




Bei diesem Beispiel wird kenntlich gemacht, dass Sans- und Serif-Schriften gut miteinander harmonieren und einen guten Kontrast ergeben (die Open Sans als Navigation und Oberüberschrift, die Minion Pro als Fließtext und Headline). Es ist somit eigentlich nicht von Bedeutung welche der beiden Klassifikationen an vorderster Stelle steht. Vertraut auf Euer Bauchgefühl, falls ihr Euch nicht sicher seid - falls Ihr aber gar keine Ahnung habt für welche Schriftart Ihr Euch entscheiden sollt, merkt Euch: Helvetica funktioniert immer.

Mein Fazit? Adobe Typekit bietet viele Varianten zum Verwenden von Schriftarten. DaFont und andere "freie" Websites bieten eine breite Masse an Schriftarten an, welche aber trotz "kostenloser" Downloads mit begrenzten Lizenzen beschrieben sind. Falls Ihr Hilfe bei der Kombinationsfindung benötigt, besucht Portfolio-Websites von Designern(dribbble oder  Behance) und lasst Euch von deren Arbeiten inspirieren. Adobe Typekit, oder besser: die Creative Cloud, bietet jedoch im Vergleich zu den freien Websites qualitativere Schriften an und die Verwendung kann auch für Websites erfolgen, wenn es denn gewünscht ist.  


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