Samstag, 10. Januar 2015

Arial Vs. Helvetica

Jede Schrift hat ihre Unterscheidungsmerkmale. Man könnte denken, dass einige Schriften Klone oder eineiige Zwillinge von anderen sind. Bei genaueren Betrachten dieser Klon-Fonts findet man feine Unterschiede, fast schon Nuancen, die fast durchsichtig erscheinen. Theoretisch müssten wir jede Schriftart genauer unter die Lupe nehmen. Falls Ihr Eure Lupe vergessen haben solltet, habt Ihr nichts zu befürchten, denn ich werde versuchen hier Abhilfe zu schaffen.


In diesem Post werden wir uns zwei populäre Schriftarten, die Arial und die Helvetica, betrachten und ihre Typefaces genauer analysieren. Diese werden oft verwechselt. Erst einmal erläutere ich, was das Besondere an diesen beiden Typefaces ist:


Helvetica

Wurde von Max Miedinger 1957 entworfen. Das Helvetica-Design basiert auf dem Akzidenz Grotesque-Design (1896). Ihr Typeface wurde als Grotesque oder Übergang zur Sans Serif Typeface klassifiziert. Ursprünglich hieß sie Neue Haas Grotesque. 1960 wurde sie überarbeitet und in Helvetica (lateinisch für „Swiss“) unbenannt.

Arial

Von Robin Nicholas und Patricia Saunders für Monotype (nicht von Microsoft) entwickelt (1982). Die Arial wird als Neo Grotesque eingestuft, hieß ursprünglich Sonoran Sans Serif, und wurde für Bitmap-Font-Laserdrucker von IBM entwickelt. Die Arial wurde zuerst mit Windows 3.1 (1992) mitgeliefert und war eine der Hauptschriften in allen folgenden Versionen von Windows bis Windows Vista. Für neuere Absichten und Zwecke wurde stattdessen die Calibri verwendet, welche die Arial ersetzte (Bsp.: Standard-Schrift in Word ist nun Calibri).


Arial
Helvetica














Ich habe an mehreren Stellen die Arial eher als eine Klon-Schrift der Univers, anstelle der Helvetica, angesehen. Nach genauerem Betrachten änderte ich aber meine Meinung. In  How to Spot Arial, betrachtet der Fontdesigner Mark Simonson die Ähnlichkeiten der Arial und der Grotesque 215 (Arials wahrer Vorfahre). Wenn Ihr die Details betrachtet, – zum Beispiel die flachen oder gewinkelten Ausläufe und Endungen (z.B. „t“) – dann scheint die Arial zu eng. Ich denke, dass dazu jeder eine subjektive Meinung hat. Was denkt Ihr?







Eine Reihe von Glyphen beim Vergleich von der Arial und der Helvetica sind fast identisch, selbst ein Experte hätte Schwierigkeiten sie auseinander zu halten. Allerdings gibt es ein paar Glyphen, die besonders auffallen, nämlich „a“, „G“, „Q“, „R“, „t“, „ß“ und „1“. Habt Ihr noch andere Unterschiede an den Kernglyphen erkannt?






Es wäre falsch die Arial als Klon der Helvetica abzustempeln und sie wegen der Ähnlichkeit zu kritisieren. Wenn die Arial ein „Abklatsch“ der Helvetica ist, so ist die Helvetica ein Abklatsch der Grotesque 215; oder wir könnten einfach sagen, dass beide ein Abklatsch der früheren Fratzen sind. Ich denke, dass die komplette „Abklatsch-Diskussion“ ziemlich sinnlos ist. Jedes Typeface sollte sich auf für seine eigene Verwendung verehrt werden. Und wenn Ihr die Arial kritisieren wollt, tut dies bitte nicht, weil andere das tun, sondern nehmt sie selbst einmal genauer unter die Lupe. 




Also, was haltet Ihr jetzt von der Arial im Vergleich zur Helvetica?

2 Kommentare:

  1. Sie erfüllen beide ihren Zweck. Helvetica wird aber definitiv zu oft verwendet.

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  2. Ich finde aber den Vergleich dennoch sehr gut, da er das Wichtigste auf den Punkt bringt!

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